- Wo kommen Kopfläuse her?
- Wie vermehren sich Kopfläuse?
- Wie bewegen sich Läuse von Kopf zu Kopf?
- Können Läuse Krankheiten übertragen?
- Leben Läuse in Teppichen, Kleidung, Mützen oder Bettwäsche?
- Muss jedes Familienmitglied behandelt werden?
- Was sollte ich zu Hause waschen oder behandeln?
- Ist es wahr, dass Läuse ein Zeichen mangelnder Hygiene sind?
- Sind Kopfläuse durch Haustiere übertragbar?
- Kann man Kopfläusen vorbeugen?
- Warum ist mein Kind immer wieder von Läusen befallen?
- Sind Metallkämme die einzig effektiven Kämme gegen Läuse?
- Läuse, Larven und Nissen - Was ist der Unterschied?
- Hilft ein Gang in die Sauna, um Läuse abzutöten?
Wo kommen Kopfläuse her?
Läuse werden von Mensch zu Mensch übertragen, also kann jeder mit Kontakt zu Menschen Läuse bekommen. So kann ein Kind sich beispielsweise in der Schule oder der Kindertagesstätte anstecken, wenn es mit einem anderen Kind Kontakt hat, das unter Lausbefall leidet.
Kopfläuse existieren seit Tausenden von Jahren. Wie jedes andere Lebewesen haben sie gelernt, sich an ihre Umgebung anzupassen, die ihnen das Überleben ermöglicht. Auch wenn es höchst wahrscheinlich ist, dass Kopfläuse nie vollständig aussterben, so können wir sie heutzutage bei einem Läusebefall sehr gut in den Griff bekommen.
Wie vermehren sich Kopfläuse?
Die weibliche Kopflaus kann täglich etwa 5 bis 10 Eier legen. Bei einer Lebensdauer von circa 30 Tagen bedeutet dies bis zu 300 Eier pro Läuse-Weibchen.
Die Eier der Laus, auch Nissen genannt, befinden sich dicht am Haaransatz, nahe der Kopfhaut und kleben fest am Haar. Sie sind weiß bis bräunlich, gleichmäßig geformt und haben etwa die Größe eines Sandkorns.
Nach 7 bis 8 Tagen schlüpfen die Larven aus den Eiern. Diese unreifen Läusestadien können sich noch nicht vermehren oder den Kopf verlassen und damit auch noch nicht den Wirt wechseln.
Nach weiteren 9 bis 12 Tagen haben sich die Larven zu ausgewachsenen Läusen entwickelt. Diese haben eine graue bis braune Farbe und sind etwa so groß wie ein Sesamkorn und damit circa dreimal so groß wie eine Nisse.
Wie bewegen sich Läuse von Kopf zu Kopf?
Läuse können weder springen, noch fliegen, aber sie können sich sehr schnell bewegen beziehungsweise krabbeln. Um von einem Kopf auf den anderen zu gelangen, ist direkter Haar-zu-Haar-Kontakt notwendig. Kopfläuse tauchen vornehmlich dort auf, wo Menschen nahe zusammen kommen. Aufgrund ihres Sozialverhaltens sind Kinder häufiger von einem Läusebefall betroffen als Erwachsene oder Jugendliche.
Können Läuse Krankheiten übertragen?
Kopfläuse übertragen in unseren Breiten keine Krankheiten. Theoretisch ist eine Übertragung bestimmter Bakterien über Kopfläuse jedoch möglich. Diese Erreger kommen in Europa nur äußerst selten vor, in einigen Entwicklungsländern sind sie jedoch anzutreffen.
Leben Läuse in Teppichen, Kleidung, Mützen oder Bettwäsche?
Nein. Läuse benötigen Blut, um zu überleben. In weniger als zwei Tagen verhungern sie oder sie trocknen aus, wenn sie kein Blut bekommen. Die Eier werden dicht an der Kopfhaut abgelegt, weil sie Wärme und Feuchtigkeit benötigen. Weiter entfernt von der Kopfhaut sind ihre Überlebenschancen geringer.
Muss jedes Familienmitglied behandelt werden?
Nein. Es ist jedoch wichtig, die Haare jedes Familienmitglieds gründlich nach Kopfläusen zu durchsuchen. Dazu eignet sich ein spezieller Läuse- und Nissenkamm. Eine Behandlung ist nur notwendig, wenn ein aktiver Kopflausbefall festgestellt wird. Behandle in diesem Fall alle betroffenen Personen am selben Tag, um eine Wiederansteckung zu vermeiden.
Was sollte ich zu Hause waschen oder behandeln?
Außerhalb der Haare können Kopfläuse nur wenige Tage überleben, denn sie müssen regelmäßig Blut zu sich nehmen. Dennoch sollten Handtücher, Bettwäsche sowie getragene Kleidung, wenn möglich, bei 60°C gewaschen werden. Polsterbezüge und Teppiche sollte man gründlich mit einem Staubsauger reinigen. Außerdem ist es wichtig, alle Haarbürsten sowie den Läusekamm nach jeder Benutzung sorgfältig mit Wasser abzuspülen.
Ist es wahr, dass Läuse ein Zeichen mangelnder Hygiene sind?
Nein. Ein Kopflausbefall hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Regelmäßiges Haarewaschen beugt Läusen nicht vor, es führt lediglich zu „sauberen Läusen“. Kopfläuse sind nicht wählerisch in Bezug auf die Länge oder Farbe der Haare. Alles, was sie brauchen, sind Wärme und Blut. Das Gerücht, dass Läuse ein Zeichen für mangelnde Hygiene seien, führt noch immer dazu, dass Eltern einen Kopflausbefall aus Scham verschweigen. Sie informieren ihre Umgebung nicht und geben den Läusen damit Zeit, sich zu verbreiten. Dies ist einer der Gründe, weshalb Kindergärten und Schulen oft monatelang mit Läusen zu kämpfen haben. Wenn Kinder einer Schulklasse oder einer Kindergartengruppe nicht zur gleichen Zeit behandelt werden, ist eine gegenseitige Wiederansteckung wahrscheinlich.
Sind Kopfläuse durch Haustiere übertragbar?
Kopfläuse haben nur einen einzigen Wirt, den Menschen. Für sie besteht daher kein Grund, von einem Menschenkopf auf ein Tier, beispielweise eine Katze oder einen Hund, zu klettern - auf diese Tiere haben sich andere Läusearten spezialisiert. Daher werden Kopfläuse auch nicht durch Haustiere übertragen.
Kann man Kopfläusen vorbeugen?
Es gibt zahlreiche Produkte auf dem Markt, die behaupten, einem Kopflausbefall vorzubeugen. Jedoch fehlen häufig Forschungsergebnisse und klinische Studien, welche die Verträglichkeit und die Wirksamkeit dieser Produkte belegen. Außerdem besteht keine Notwendigkeit, Kinder im Voraus mit Produkten zu behandeln, da man einen Kopflausbefall schnell und effektiv therapieren kann.
Es ist allerdings sehr wichtig, das Haar Ihres Kindes regelmäßig zu kontrollieren. Hierfür sollten die Haare zunächst mit einer Spülung gewaschen werden, um sie leichter kämmen zu können. Anschließend muss das gesamte Haar sorgfältig mit einem Läusekamm gekämmt werden.
Das Zusammenbinden langer Haare kann Kopflausbefall vorbeugen, da ein direkter Kontakt zu den Haaren anderer Kinder unwahrscheinlicher ist.
Warum ist mein Kind immer wieder von Läusen befallen?
Wenn die Eier der Kopflaus nicht bei der ersten Behandlung getötet oder entfernt werden, können aus ihnen erneut junge Kopfläuse schlüpfen. Damit beginnt der Lebenszyklus der Kopflaus von neuem und es kann zu einem raschen Wiederbefall kommen. Es ist daher besonders wichtig, nach 8 bis 10 Tagen erneut zu kontrollieren, ob die Läuse-Behandlung erfolgreich war. Ein weiterer Grund für den Wiederbefall der Läuse kann darin begründet liegen, dass dein Kind mit einem Kind in Kontakt gekommen ist, welches noch nicht mit Läusemitteln behandelt wurde. Deshalb muss nicht nur die Schule oder der Kindergarten informiert werden, sondern die gesamte soziale Umgebung. Wenn lebende Läuse gefunden werden, muss die Behandlung wiederholt werden und du solltest anschließend eine wöchentliche Kontrolle durchführen.
Sind Metallkämme die einzig effektiven Kämme gegen Läuse?
Nein. Das entscheidende Merkmal für die Effektivität eines Läusekamms ist in erster Linie nicht das Material, sondern die Form und der Abstand der Zinken. Zum Auskämmen von Läusen und Nissen ist ein Metallkamm jedoch geeigneter als ein Plastikkamm, da die Zinken eines Plastikkamms leichter abbrechen können.
Läuse, Larven und Nissen - Was ist der Unterschied?
Läuse sind bräunlich und ca. 3 x größer als eine Nisse (etwa wie ein Sesamkorn). Läuse können weder springen noch fliegen und krabbeln nur über direkten Haarkontakt von Kopf zu Kopf. Larven sind die Jugendstadien der Läuse. Sie können sich noch nicht vermehren oder andere Menschen befallen. Nissen sind die Eier der Laus. Sie sind weiß bis bräunlich, gleichmäßig geformt und haben die Größe eines Sandkorns. Im Unterschied zu Schuppen kleben Nissen fest am Haar.
Hilft ein Gang in die Sauna, um Läuse abzutöten?
Nein. Die Vorstellung, dass Läuse durch die hohen Temperaturen in einer Sauna abgetötet werden können, ist falsch. Temperaturen, die für Läuse lebensbedrohlich sind, sind auch für Menschen schädlich.