Dimeticon (Polydimethylsiloxan)

Ein kleines Kind mit blonden, leicht lockigen Haaren sitzt ruhig, während eine Person ein Läusespray auf sein Haar aufträgt. Das Kind trägt ein Handtuch über den Schultern.

Dimeticon ist die handelsübliche Bezeichnung für ein ungiftiges Silikonöl (chemische Bezeichnung: Polydimethylsiloxan). Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften findet es in einer Vielzahl von Bereichen Anwendung.

Anwendungsgebiete von Dimeticone

Dimeticone werden im technischen Bereich als Schmierstoffe sowie als Brems- und Hydraulikflüssigkeit eingesetzt. Im Haushalt finden sie sich als Zusatz diverser Kosmetikprodukte und Cremes sowie als Gleitmittel auf den meisten handelsüblichen Kondomen. Als Arzneimittel sind Dimeticone aufgrund ihrer Fähigkeit Oberflächenspannungen zu verringern als Entschäumungsmittel bei Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt im Gebrauch. Diese Arzneimittel werden auch schon bei Säuglingen und Kleinkindern angewandt. Auch als Gegenmittel bei Vergiftungen mit Tensiden (Seifen, Wasch- und Spülmitteln) können Dimeticone wegen ihrer entschäumenden Wirkung angewendet werden.

Dimeticon gegen Läuse

Seit Januar 2006 ist Dimeticon auch in Deutschland als Pedikulozid bei Kopflausbefall im Einsatz und erzielt dabei hervorragende Resultate. Die Effizienz von Dimeticon in der Behandlung der Kopflaus basiert letztlich auf seinen Eigenschaften als Schmierstoff. Das Wirkprinzip des Silikonöls macht sich dabei den anatomischen Aufbau der Kopflaus zunutze. Die Atmung der Läuse funktioniert über ein relativ einfaches Röhrensystem. An jeder Längsseite befinden sich sieben Atemöffnungen (Stigmen), die in Atemröhren (Tracheen) übergehen. Die Öffnungen sind zwar so klein, dass kein Wasser eindringen kann, das dünnflüssige Dimeticon mit seinen guten Kriech-Eigenschaften gelangt jedoch über die Öffnungen in das Tracheensystem und die Läuse ersticken.

Vorteile von Polydimethylsiloxan gegenüber herkömmlichen Mitteln

Die physikalische Behandlungsmethode mit Polydimethylsiloxan bietet gegenüber den bis dahin über Jahrzehnte hinweg eingesetzten Nervengiften (Neurotoxinen) einen entscheidenden Vorteil: Die Läuse haben in der Vergangenheit Resistenzen gegen die neurotoxischen Mittel entwickelt und können nicht mehr abgetötet werden. Die Wahl des richtigen Nervengifts ist daher abhängig vom jeweiligen Lausstamm. Manche Läusestämme sind mittlerweile sogar immun gegen mehrere handelsübliche Präparate, sie haben sogenannte Kreuzresistenzen gebildet. Bei der Wirkweise von Dimeticonen sind derartige Resistenzbildungen praktisch ausgeschlossen, da es auf rein physikalische Weise wirkt.

NYDA® Hinweis

Wichtig:

Die Embryonen der Läuse in den Nissen bilden erst nach zwei bis vier Tagen ein Nervensystem aus. Je nach Zeitpunkt der Behandlung können die Nissen die Anwendung mit einem Nervengift also unbeschadet überstehen und die Läuse nach der Anwendung schlüpfen. Eine bessere Alternative ist das 2-Stufen-Dimeticon NYDA®, das nachweislich auch Nissen (Lauseier) bekämpft.