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Woher bekommt man Läuse?

Die Frage, wie man sich mit Läusen anstecken kann, lässt sich recht einfach beantworten: durch direkten Haar-zu-Haar-Kontakt. Die kleinen Blutsauger sind weder in der Lage zu fliegen noch zu springen, können sich dafür aber umso besser festhalten und sehr gut klettern. Dass man sich über eine gewisse Distanz oder im Vorbeigehen mit Läusen anstecken kann, ist somit unmöglich.

Stattdessen profitieren die Parasiten, wenn die Haare einer bereits von Läusen betroffenen Person direkt mit denen einer anderen in Berührung kommen. Die Läuse nutzen diese Einladung gerne und eine Ansteckung ist sehr wahrscheinlich. Aus diesem Grund sind Kinder auch viel häufiger als Erwachsene von Läusen betroffen: Beim Spielen und Toben stecken sie gerne die Köpfe zusammen – ältere Generationen haben meist weniger engen Körperkontakt.

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Wichtig zu wissen

Mit mangelnder Hygiene hat eine Läuse-Ansteckung rein gar nichts zu tun – dabei handelt es sich nur um ein Gerücht. Den Insekten ist für die Übertragung jeder Kopf recht, ganz unabhängig von Farbe, Struktur und Zeitraum seit dem letzten Waschen. Einzige Ausnahme stellen besonders kurze Frisuren dar: Bei weniger als 2 Zentimetern Haarlänge haben die Läuse Schwierigkeiten, sich einzunisten.1

Läuse-Übertragung: Welche Exemplare sind die Übeltäter?

Ursache für die Übertragung der Kopfläuse auf andere Menschen sind hauptsächlich Männchen auf der Suche nach einem paarungswilligen Weibchen. Die Läuse klettern natürlicherweise in die Deckhaare, sobald die Haarsträhnen in Bewegung geraten (beispielsweise beim Spielen). Das begünstigt den Wirtswechsel.6

Eine Ansteckung mit jungen Läusen oder Eiern ist jedoch unmöglich: Erstere haben noch keine vollständig entwickelten Beine und sind deshalb nur unzureichend beweglich. Letztere wiederum kleben fest am Haar.

Verbreitung von Läusen

Außerhalb des Kopfes können Läuse nur 2 bis maximal 3 Tage lang überleben.2 Ohne regelmäßige Blutmahlzeit sind sie schnell geschwächt und trocknen aus – Experten gehen davon aus, dass sie ohne den Kontakt zur Kopfhaut dehydrieren und damit nicht mehr infektiös sind.3


Kopfläuse sind auf den Menschen spezialisiert und ihr Überleben ist außerhalb dieses Lebensraums nicht möglich. Warum gibt es dann immer noch Läuse? Grund der Verbreitung sind heutzutage leider nach wie vor

  • mangelnde Aufklärung,
  • fehlende Konsequenz in der Behandlung und
  • falsche Scham.4

Viele Eltern melden die Läuse nicht, da sie den Befall mit unzureichender Hygiene in Verbindung setzen und Angst vor dem Urteil anderer (Stigmatisierung) haben. Andere wiederum schließen die Therapie bereits nach einmaligem Auskämmen der Krabbler ab und denken, damit sei es getan. Bei engem Kontakt mit Freunden und Verwandten ist die Übertragung der Läuse in diesen Fällen immer nur eine Frage der Zeit.
 

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Wie kann man sich mit Läusen anstecken? Typische Situationen

Die Ansteckung mit Läusen erfolgt bei engen zwischenmenschlichen Kontakten. Klassische Risikosituationen bei Kindern sind also zum Beispiel, wenn sie

  • beim Spielen die Köpfe zusammenstecken oder miteinander toben,
  • mit den Eltern kuscheln,
  • gemeinsam im Familienbett schlafen,Freunde umarmen,
  • für Selfies eng zusammenrücken (betrifft vor allem Jugendliche),
  • in der Kita oder Schule beispielsweise ins gleiche Buch schauen.

Neben Kindergarten- und Schulkindern betrifft es deshalb häufig auch deren Familien, Erzieher und Lehrer.

Ein Vater lächelt, während seine beiden Töchter ihn umarmen und eine ihn auf die Wange küsst. Alle drei wirken glücklich und fröhlich.

Folgende Gegebenheiten reichen hingegen nicht aus, um Läuse zu übertragen:

  • Händeschütteln
  • In einer Reihe in der Schule sitzen
  • Besuch im Schwimmbad oder auf dem Spielplatz
  • Mitfahren im Auto einer betroffenen Familie 

Interessant: Wenn lange Haare zu engen Zöpfen gebunden oder geflochten sind, reduziert sich die Übertragungswahrscheinlichkeit ebenfalls.

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Schon gewusst?

Läuse haben keine Saison: Sie kommen ganzjährig vor – und sind weltweit verbreitet.2,5 Allerdings kommt es nach den Sommer- und Weihnachtsferien meist zu einem Anstieg der Infektionen. Der Grund: Die Kinder haben sich dann besonders viel zu erzählen und stecken dafür gern die Köpfe zusammen.

Dauer: Wie lange ist die Ansteckung mit Läusen möglich?

Kurz gesagt: Infizierte Personen sind ansteckend, solange sich bewegliche Läuse auf ihrem Kopf befinden. Die Dauer, während der eine Läuse-Übertragung stattfinden kann, hängt also davon ab, wie viel Zeit vergeht, bis eine wirksame Behandlung erfolgt ist.

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Wie lange es nach der Ansteckung bis zu den ersten Symptomen dauert, lässt sich anhand des Lebenszyklus der Läuse erkennen. Er läuft in 3 Phasen vom Ei über die Larve bis zum erwachsenen (adulten) Tier ab:2

  1. Die Laus platziert ihre 0,8 Millimeter langen Eier (umgangssprachlich auch als Nissen bezeichnet) in Kopfhaut-Nähe an den Haaren.
  2. Sieben oder acht Tage später schlüpfen die 0,8 bis 2,1 Millimeter großen Larven (Nymphen).
  3. Innerhalb von 9 bis 11 Tagen entwickeln sie sich zur geschlechtsreifen Kopflaus (Imago).

Von der Nisse bis zur ersten Eiablage eines Weibchens vergehen also 17 bis 22 Tage.2 Innerhalb ihres insgesamt circa 4-wöchigen Lebens legt es dann um die 100 Eier ab.6 Dabei ist aber nicht jedes Ei befruchtet.

Da Eier fest an den Haarschaft angeklebt sind und Nymphen noch wenig mobil sind, sind Betroffene in aller Regel erst ansteckend, wenn die ersten erwachsenen Läuse auf dem Kopf krabbeln. Danach bleibt das Risiko einer Übertragung so lange bestehen, bis die Parasiten und all ihre Entwicklungsstufen durch eine erfolgreiche Behandlung bekämpft werden.

Geht eine Läuse-Ansteckung auch über Tiere und Gegenstände?

Eine Übertragung von Läusen, die auf anderem Wege als direkt von Kopf zu Kopf stattfindet, ist äußerst unwahrscheinlich. Die kleinen Parasiten verlassen ihren natürlichen Lebensraum – die Kopfhaut – kaum freiwillig. Außerdem trocknen sie ohne den direkten Kontakt zur Kopfhaut schnell aus, sodass sie nicht mehr infektiös sind.3 Nach spätestens 2 bis 3 Tagen ohne Nahrung sterben sie ab.2

Bei der Frage, ob und wie man sich auf anderen Wegen mit Läusen anstecken kann, gibt es noch einmal Unterschiede zwischen Tieren und Gegenständen.

Können Tiere Kopfläuse übertragen?

Eine Läuse-Ansteckung über Haustiere ist ausgeschlossen. Die Krabbler nutzen den Menschen als einzigen Wirt. Auch von Wildtieren geht also keine Gefahr eines Lausbefalls aus.
Du denkst jetzt: Aber Tiere haben doch auch manchmal Läuse? Das stimmt, allerdings handelt es sich dann um andere Läusearten, die nicht auf den Menschen übergehen.

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Woher kommen eigentlich Kopfläuse?

Man kann sagen, dass es Läuse genauso lange gibt wie den Menschen. Schon die Vorfahren des Homo sapiens litten unter den Vorgängern von heutigen Kopfläusen. Später entwickelten sich daraus 2 Arten von Läusen: Eine ausschließlich auf den Menschen spezialisierte und die zweite, welche nur Schimpansen befällt. Auch die Kleider- und Filzlaus, die ebenfalls den Menschen plagen, sind mit der Kopflaus verwandt. Tiere können sich mit Menschenläusen nicht anstecken und sie folglich auch nie übertragen.6

Unter welchen Umständen kann man sich über Gegenstände anstecken?

Dinge wie Kleidung, Kuscheltiere, Spielzeug oder Möbel sind nur sehr selten die Ursache einer Übertragung von Läusen.7 Die Insekten halten sich gut an den Haaren fest – und fallen nicht so einfach ab. An Gegenständen bleiben sie deshalb auch in den wenigsten Fällen hängen.

Nur manchmal tritt der Fall ein, dass einzelne Läuse zum Beispiel an Mützen, Jacken oder Kopfkissen zurückbleiben. Eine Verbreitung auf diesem Weg ist dann aber nur möglich, wenn das jeweilige Objekt innerhalb kürzester Zeit mit dem Haar anderer Personen in Berührung kommt. Es handelt sich in der Praxis also eher um Einzelfälle.7 Selbst auf Kopfkissen von befallenen Kindern konnten Wissenschaftler nur in Ausnahmefällen Läuse finden.8

In der Regel reicht es aus, benutzte Kleidung, Handtücher und Bettwäsche zu Waschen sowie Haarbürsten zu reinigen. Weitere Hygienemaßnahmen sind nicht erforderlich.

FAQs: Fragen und Antworten zur Übertragung von Läusen

Läuse übertragen sich von Kopf zu Kopf. Nur bei direktem Kontakt der Haare wandern sie auf andere Personen über.

Springen oder fliegen können sie nicht und außerhalb ihres Wirts überleben sie nur sehr kurz.2

Die Ansteckung mit Läusen geht sehr schnell, aber dafür ist enger Körperkontakt nötig. Eine Übertragung bei flüchtigen Begegnungen ist dagegen unwahrscheinlich.
 

Die Ursache eines Befalls liegt nicht, wie oft angenommen, in mangelnder Hygiene. Läusen ist es egal, ob ihr Wirt frisch geduscht hat. Auch Haarfarbe und -struktur spielen keine Rolle. Bei Kopf-zu-Kopf-Kontakt kann es also jeden treffen.
 

Das ist eher unwahrscheinlich. Nur in Einzelfällen bleiben Läuse an Mützen, Kopfkissen oder Bürsten hängen und auch dann ist eine Übertragung nur theoretisch möglich. 
 

Betroffene können grundsätzlich so lange andere anstecken, wie sich bewegliche Läuse auf ihrem Kopf befinden und eine effiziente Behandlung noch nicht stattgefunden hat.
 

Quellen:
1 Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V.: Kopflausebefall (Pedikulose). URL: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/kopflausebefall-pedikulose/ursachen/ (13.05.2022).
2 Robert Koch-Institut: RKI-Ratgeber – Kopflausbefall. URL: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Kopflausbefall.html (13.05.2022).
3 Deutscher Ärzteverlag GmbH.: Kopfläuse. URL: https://www.aerzteblatt.de/archiv/183535/Kopflaeuse (15.06.2022).
4 Heukelbach, Jörg: Management and Control of Head Lice Infestations. Bremen: UNI-MED SCIENCE 2010. S. 104–109.
5 Deutsche Apotheker Zeitung: Den Plagegeistern den Garaus machen. URL: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2014/daz-32-2014/den-plagegeistern-den-garaus-machen (13.05.2022).
6 Heukelbach, Jörg: Management and Control of Head Lice Infestations. Bremen: UNI-MED SCIENCE 2010. S. 18.
7 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Wie man Kopfläuse bekommt. URL: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/kopflaeuse/uebertragung/ (13.05.2022).
8 Speare, Rick, u. a. „Head Lice on Pillows, and Strategies to Make a Small Risk Even Less“. International Journal of Dermatology, Bd. 42, Nr. 8, 2003, S. 626–629, doi:10.1046/j.1365-4362.2003.01927.x. (20.06.2022).


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Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Pohl Boskamp auf seine Richtigkeit intensiv geprüft worden.

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Veröffentlicht am 17.08.2022
Letzte Aktualisierung am 06.06.2024